Jörg Sasse - Stillleben und Tableaus
Galerie Wilma Tolksdorf, Frankfurt am Main

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04.12.2012 - 23.02.2013

Ob Vorhänge, Treppenabsätze, Heizkörper, Spiegelungen in Fensterscheiben oder besondere Lichtverhältnisse - mit einem Blick für Details erschließt Jörg Sasse in seiner Arbeit Fragmente unserer alltäglichen Umgebung. Seit den 1980er Jahren fotografiert der Künstler auf den ersten Blick unscheinbar wirkende Dinge in Privatwohnungen, öffentlichen Gebäuden und Schaufenstern. Durch ungewöhnliche Perspektiven und Bildausschnitte überführt er die vorgefundenen Situationen in Bilder mit einer eigenständigen ästhetischen Wirkung. Über die Form und die Überführung in eine Bildwürdigkeit der eher „schlichten“ Objekte verschiebt sich die inhaltliche Bedeutung sowohl im Einzelbild, wie auch im Verhältnis der Bilder zueinander.
Für die aktuelle Ausstellung wurden 38 Stillleben aus den Jahren von 1984 bis 2012 in vier verschiedenen Blöcken geordnet und gehängt. Durch den Einsatz von Datenbanken kann der Künstler seine Werke kategorisieren und auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede hin untersuchen, um sie anschließend in unterschiedlichsten Konstellationen gegenüberzustellen. Die Wechselwirkung von Materialien, Formen und Farben machen Zusammenhänge deutlich, die jeder Betrachter für sich selbst entdecken und formulieren kann.
Neben den Stillleben werden auch Arbeiten der kontinuierlich weiterentwickelten Reihe der Tableaus in der Ausstellung zu sehen sein. Seit Beginn der 90er Jahre arbeitet Jörg Sasse auch mit computermanipulierten Fotografien, deren Vorlagen unter anderem aus vorgefundenem Bildmaterial von Amateurfotografen stammen. Diese von ihm archivierten Aufnahmen dienen als Ausgangsmaterial, aus dem Arbeiten entstehen, deren Ursprung oft nicht mehr erkennbar ist. Mit den zahllosen Möglichkeiten der digitalen Bildbearbeitung setzt der Künstler den Realismus fotografischer Abbildung zur Erzeugung eigenständiger Bilder ein. Das wirkt zuweilen vertraut oder malerisch, erzeugt manchmal Assoziationen in die Kunstgeschichte, bleibt aber letztlich im Spannungsbogen von Gegenwärtigkeit und Unfassbarkeit ein autonomes Werk.
(Einzelaussstellung)